Transrektaler Ultraschall (TRUS)

Was ist TRUS?

Der transrektale Ultraschall (TRUS) ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Diagnostik von Veränderungen der Prostata und der Samenblasen eingesetzt wird. Beim TRUS handelt es sich um eine Form der Endosonographie, eine Variante der Sonographie, bei dieser der Schallkopf in den Körper eingebracht wird, häufig mit Hilfe eines Endoskops oder einer Sonde.

Bei dieser Untersuchung wird der Schallkopf einer etwa fingergroßen Ultraschallsonde über den Anus in den Mastdarm (Rektum) eingeführt und in der Nähe der Prostata positioniert. Die Prostata liegt unmittelbar vor dem Rektum und ist mit dem TRUS besonders gut zu untersuchen, da der Ultraschall nur von wenig dazwischenliegendem Gewebe abgeschwächt wird. Die transrektale Ultraschalluntersuchung liefert genaue Bilder der Prostata, der Samenblasen und ihrer Umgebung.

Anwendungsgebiete für den transrektalen Ultraschall

Die transrektale Ultraschalluntersuchung wird zur Abklärung bei vergrößerter Prostata, bei verdächtigen Tastbefunden und bei erhöhtem PSA-Wert (PSA = Prostataspezifisches Antigen) im Blut eingesetzt. Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich des transrektalen Ultraschalls ist die Steuerung der Gewebeentnahme aus der Prostata (Prostatastanzbiopsie).

Mit TRUS kann die Gestalt der Prostata und der Samenblasen genauer beurteilt werden, da diese Untersuchungsmethode genaue Bilder der Prostata, der Samenblasen und ihrer Umgebung liefert und eine differenzierte Darstellung von Dimension, Form, Abgrenzung und Binnenstruktur (Zonen) sowie das Auffinden suspekter Areale ermöglicht. Aus den gemessenen Dimensionen der Prostata lässt sich softwaregestützt ihr Volumen berechnen. So lassen sich eine veränderte Form und Begrenzung der Prostata erkennen.

Bei krebsverdächtigen Veränderungen finden sich sogenannte hypodense Areale, aus denen mit transrektalen Ultraschall gezielte Probenentnahmen (Biopsien) erfolgen können. Sollte ein Prostatakrebs vorliegen, kann mit TRUS das Tumorstadium vor einer Operation abgeklärt werden. Es wird damit festgestellt, ob der Tumor die Prostatakapsel überschritten hat oder in die Samenblasen eingewachsen ist.
Mithilfe des transrektalen Ultraschalls lassen sich auch ein Sekretstau, Verkalkungen in der Prostata und Wandverdickungen der Samenblasen erkennen.

Ablauf der Untersuchung

Die Untersuchung erfolgt in Seitenlage oder Steinschnittlage. Eine Darmvorbereitung ist in der Regel nicht notwendig, jedoch sollte die Rektumampulle entleert sein.

Wie die digitale rektale Untersuchung (DRU) ist auch die transrektale Ultraschalluntersuchung schmerzlos, sofern keine schmerzhaften Veränderungen im Enddarmbereich vorliegen. Die Untersuchung dauert nur einige Minuten und wird ambulant durchgeführt.
Vor der Untersuchung wird ein lokalanästhesierendes, steriles und desinfizierendes Gleitgel, wie Instillagel®, in den Anus und Enddarm instilliert. Nach einer Einwirkzeit von 5 – 10 min. wird die Ultraschallsonde wie ein Finger in das Rektum eingeführt. Durch leichtes Bewegen der Sonde stellt der Arzt die zu untersuchenden Bereiche ein, die auf dem Monitor sichtbar werden. Von den auf dem Monitor erhobenen Befunden können während der Untersuchung Fotodokumentationen gemacht werden. Schmerzen oder Komplikationen haben Patienten weder während noch nach der Untersuchung zu erwarten.

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