Restharnbestimmung

Ursachen für die Bildung von Restharn

Eine gesunde Blase wird beim Wasserlassen vollständig entleert. Verschiedene Blasenerkrankungen können jedoch dazu führen, dass die Harnblase beim Wasserlassen nicht mehr richtig entleert wird und ein sogenannter Restharn zurückbleibt.

Die Ursache für eine Restharnbildung ist entweder neurologisch, z. B. aufgrund von Rückenmarksverletzungen oder Erkrankungen des Nervensystems oder bei Männern durch mechanische Abflussstörungen bedingt. Die häufigsten Erkrankungen, die zu erhöhtem Restharn führen, sind Prostatavergrößerungen (Männer), Harnröhrenverengungen und Nervenstörungen der Blase (neurogene Blasenentleerungsstörungen).

Bei Frauen bilden zudem anatomische Gegebenheiten Ursachen für verschiedene Blasenerkrankungen. Durch eine relativ kurze Harnröhre ist bei Frauen der Weg bis zur Harnblase für Bakterien nicht weit. Außerdem liegen Harnröhre und Anus, von wo in den meisten Fällen die Bakterien verschleppt werden, bei Frauen näher zusammen als bei Männern. Auch kann es durch verschiedene Lebenseinflüsse ebenfalls zur Restharnbildung und den entsprechenden Folgen bei Frauen kommen.

Mögliche Folgen bei dauerhaftem Restharn

Bei Restharn ist die Durchspülung der Blase beeinträchtigt und es besteht die Gefahr, dass sich Keime leicht an der Blaseninnenwand festsetzen und Harnwegsinfekte auslösen. Neben rezidivierenden Harnwegsinfekten kann Restharn in der Blase auf Dauer auch Blasen- und Nierenentzündungen verursachen oder es kann zu einer Überdehnung und Erschlaffung des Blasenmuskels kommen. Auch die Bildung von Harnsteinen kann durch Restharn begünstigt werden, wenn der Harnstau über einen längeren Zeitraum unbehandelt bleibt. Der Rückstau des Urins kann sich bis in die Nieren fortführen und Nierenversagen oder chronische Nierenschäden verursachen.
Die Restharnbestimmung ist eine wichtige urologische Untersuchung, um möglichen chronischen Blasenerkrankungen vorzubeugen.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt?

Die Restharnprüfung erfolgt mittels sonografischer Bildgebung (Ultraschall) unmittelbar nach dem Wasserlassen. Dazu soll der Patient/die Patientin ganz normal ("wie immer") Wasser lassen, ohne besonders zu pressen. Der Arzt setzt bei der Untersuchung die Ultraschallsonde auf den Unterbauch und kann auf dem Bildschirm des Monitors den Restharn genau messen. Die Untersuchung ist weder unangenehm noch schmerzhaft.

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