Blasenspiegelung

Eine endoskopische Untersuchung der Harnblase

Die Blasenspiegelung, auch Zystoskopie genannt, ist eine endoskopische Untersuchung (griechisch: zyst = Blase, skopein = schauen), bei dieser der Arzt mit einem speziellen Endoskop (Zystoskop) die Harnblase untersucht. Bei Männern werden neben der Harnblase auch die Harnröhre und die Prostataloge inspiziert (Urethrozystoskopie). Trotz aller Fortschritte der bildgebenden Verfahren, wie z. B. Ultraschall und Röntgen, ist es bei bestimmten Erkrankungen dennoch notwendig eine Blasenspiegelung durchzuführen.

Technik der Blasenspiegelung

Zur Blasenspiegelung kann ein biegsames (flexibles) oder ein starres Zystoskop verwendet werden. Das flexible Zystoskop passt sich der gekrümmten Harnröhre des Mannes besser an und lässt sich leichter einführen. Das starre Zystoskop ermöglicht hingegen durch sein Linsensystem eine bessere Bildqualität und größere Spül- und Arbeitskanäle für Eingriffe, wie Gewebeprobenentnahmen (Biopsien). Durch Aufsetzen einer Kamera auf das Zystoskop kann das Bild auf einem Videomonitor betrachtet werden.

Ursachen für eine Blasenspiegelung

Zahlreiche Harnwegserkrankungen können zur Diagnosesicherung eine Blasenspiegelung erforderlich machen. Solche Erkrankungen sind, z. B. Blutbeimengungen zum Urin, wiederkehrende Entzündungen der Harnblase, Blasentumore, Blasenentleerungsstörungen und Blasensteine. In einigen Fällen kann bei der Zystoskopie auch bereits eine Therapie durchgeführt werden.

Ablauf der Untersuchung

Eine Blasenspiegelung kann ambulant erfolgen. Der eigentliche Eingriff dauert in der Regel von wenigen Minuten bis maximal 15 Minuten. Eine Vollnarkose ist nur bei Kindern erforderlich. Bei Erwachsenen wird vor der Untersuchung ein steriles, lokalanästhesierendes und desinfizierendes Gleitgel, wie z. B. Instillagel®, in die Harnröhre instilliert. Wenn die Betäubung nach 5 - 10 Minuten ihre Wirkung entfaltet hat, beginnt der Arzt mit der Untersuchung.

Mögliche Komplikationen

Durch die Zystoskopie kann es im Anschluss vorübergehend zu häufigerem Harndrang, Harnröhrenbrennen und geringfügigen Blutbeimengungen zum Urin kommen. Bei stärkeren oder länger andauernden Beschwerden sollten Sie Ihren Urologen/Ihre Urologin aufsuchen. Das Risiko einer Verletzung von Harnröhre oder Blase bei einer Zystoskopie ist sehr gering. Da bei der Zystoskopie steril gearbeitet wird, kommen Harnwegsentzündungen nur sehr selten vor.

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